Rosenblüten kandieren

Hallo, Ihr Lieben,

nein, ich habe den Blog nicht aufgegeben - aber das Frühjahr war in diesem Jahr so schön, dass ich die ganze Zeit immer nur im Garten war und nie Zeit blieb, euch mal wieder zu schreiben.

Untätig war ich deshalb trotzdem nicht - und so kann ich euch heute zeigen, wie Ihr ganz einfach - ok, etwas Zeit müsst ihr schon investieren :) - Rosenblüten kandieren könnt.

Ihr braucht:

- Gummiarabicum

- Wasser

- Zucker

- Rosenblüten (ungespritzt)

- Pinsel

- Teller, auf den ihr krümeln könnt

- Gitter

- Küchenkrepp

Zunächst schneidet ihr an einem trockenen Tag unterschiedlich stark aufgeblüte Rosenblüten. Diese vorsichtig ausschütteln, damit sich keine Insekten in den Blüten verstecken. Kandiert sehen am besten kräftigere Farben aus - weiße Blüten werden eher unansehnlich. Je kräftiger eine Rose duftet, umso stärker ist auch ihr Geschmack. Am besten schmecken mir die Blüten der Historischen oder auch Alten Rosen, das Aroma ist unvergleichlich.

Das Gummiarabicum mit Wasser verrühren, ca. im Verhältnis 1:2 (also 1 EL Gummiarabicum mit 2 EL Wasser). Sollte die Masse noch zu dickflüssig sein, etwas mehr Wasser dazugeben. Die Mischung sollte flüssig, aber nicht wässerig sein. (Zuerst das Pulver und dann darauf das Wasser geben, anders herum gibt es Klümpchen.)

Ich lasse gern ein Stückchen Stiel an der Blüte und nutze diesen sozusagen als Griff - so könnt ihr besser arbeiten.

Am besten zuerst die Blüte auf den Kopf drehen und die Unterseite gleichmässig, aber nicht zu satt, mit der Gummiarabicum-Mischung bepinseln. Dann Zucker darauf streuen. Den überschüssigen Zucker fangt ihr auf einem Teller oder in einer Schale auf.

(Ich muss mich für die Qualität der Fotos entschuldigen - aber die Rosen zu kandieren und gleichzeitig mit klebrigen Fingern zu fotografieren hat leider nicht gut geklappt. Ich verwende die Fotos aber trotzdem, damit ihr euch die Arbeitsschritte besser vorstellen könnt.)

Wenn die Unterseite bedeckt ist, geht es mit der Vorderansicht weiter. Nach der Theorie würdet ihr jedes einzelne Blütenblatt von vorn und hinten gleichmässig mit der Gummiarabicum-Mischung einpinseln und es dann mit Zucker bestreuen. Für die Praxis sage ich: versucht, so viele Blätter wie möglich zu erwischen. Es macht aber überhaupt nichts, wenn Blätter zusammenkleben. Wichtig ist nur, dass nichts unbehandelt bleibt, weil es andernfalls trocken und brüchig wird.

Wenn ihr fertig seid, sieht die Rose ungefähr so aus:

Wichtig ist, dass ihr es mit der Gummiarabicum-Mischung nicht übertreibt. Wenn ihr zu dick auftragt, verklebt euch die gesamte Blüte und vermatscht komplett. Bekommt man dann auch nicht mehr gerettet.

Die fertigen Blüten legt ihr auf Küchenkrepp (am besten 3 Blätter übereinander) und dieses wiederum auf ein Kuchengitter o.ä. so dass auch von unten Luft an die Rose kommt.

ACHTUNG: Anders als man es immer wieder liest, auf KEINEN FALL die Blüten auf Backpapier legen. Die Rose verliert beim Trocknen Flüssigkeit und die kann beim Backpapier nicht weg. Heißt, die Rose liegt in ihrem eigenen Saft rum und kann nicht vernünftig trocknen.

Spätestens nach 12 Stunden das erste Mal das Küchenkrepp austauschen und in der Folge nach Bedarf. Wichtig ist, dass die Rose nicht am Küchenkrepp festtrocknet - dann bekommt ihr sie nämlich im Guten nicht mehr ab.

Das Trocknen dauert ungefähr eine Woche. Danach könnt ihr die Blüten für die Verzierung von Torten oder Desserts verwenden - oder was euch sonst noch so einfällt :). In fest verschlossenen Gefässen sind die Rosen einige Monate haltbar.

Nochmal ACHTUNG: Auch das Trocknen im Backofen bei Niedrigtemperatur (damit es schneller geht) kann ich überhaupt nicht empfehlen. Die Blüten verlieren Farbe und vor allem Aroma. Und das wäre schade nach der Arbeit, die ihr euch mit dem Bepinseln gemacht habt.

Statt der Gummiarabicum-Mischung könnt ihr auch ein leicht schaumig geschlagenes Eiweiß verwenden. Ich persönlich mag den Ei-Geschmack nicht - aber ihr ja vielleicht. :)

Also, versucht es mal!

Liebe Grüße und bis bald!

Eure Lotte