Sonntag, 21. Juli 2019

Rosen aus Stecklingen ganz leicht selbst vermehren


Ihr wollt ein Meer aus Rosen?

Dann versucht euch doch mal daran, Rosen aus Stecklingen selbst zu ziehen. Das ist einfacher als man denkt.

Ihr braucht:
  • Erde
  • Töpfe
  • Gartenschere
  • Pflanzenstecker und Bleistift zum Beschriften
  • durchsichtige Plastiktüten
  • und natürlich Stecklinge :)

Die beste Zeit dafür ist jetzt, also Juli/August. Im Moment muss sowieso Verblühtes ausgeputzt werden - da könnt ihr die Gelegenheit gleich mal nutzen.

Die Triebe, die ihr dafür braucht, sollten beim Abschneiden und gefähr eine Länge von 40 cm haben (inkl. Blüten) und etwa bleistiftdick sein.


Zunächst schneidet iht die Stecklinge unten ca. 1 cm unter dem letzten Blattansatz schräg an.


Dann scheidet ihr oben das Verblühte ca. 1 cm über dem ersten Blattansatz ab.


Euer Steckling sollte jetzt ca. 20-25cm lang sein.

Dann alle Blätter bis auf die obersten 2 entfernen.


Mit allen anderen Stecklingen auch so verfahren und dann einen Blumentopf mit Erde füllen. Bei mir ist das immer ein Gemisch aus Pflanzenerde, lehmiger Gartenerde und etwas Kompost.


Die Stecklinge 8-10 cm tieft in die Erde stecken.


Ich packe immer mehrere in einen Topf mit ungefähr 5-7 cm Abstand. Je nachdem wie viele Stecklinge ich habe, können das bis zu 7 Stück pro Topf sein, wobei jede Sorte ihren eigenen Pflanztopf bekommt.


Dann mit dem Sortennamen beschriften und angießen (oder den Topf in einen Eimer mit Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr kommen)...


...und ein Mützchen überstülpen. Bei mir haben sich die Mülltüten mit Henkel (kann man gut zum Zubinden nutzen) bewährt.


So. Erstmal ist fertig. =)

Die Töpfe an einen hellen Platz aber nicht in die direkte Sonne stellen. Ich lasse die Tüten über Herbst und Winter bis zum nächsten Frühjahr auf dem Topf. Wenn die Rosen in den Beeten beginnen auszutreiben, entferne ich die Tüten und schaue nach, welche Stecklinge tatsächlich Wurzeln gezogen haben. Diejenigen, die nichts geworden sind, aus den Töpfen entfernen.

Vielleicht sollte ich euch an dieser Stelle noch sagen, dass die Erfolgsquote bei ungefähr 30% liegt - seid also nicht traurig, wenn nicht alle Stecklinge etwas werden.

Ich lasse die kleinen Rosen meist noch bis zum Herbst im Topf und pflanze sie dann an ihren zukünftigen Platz.

Das Ganze geht möglicherweise auch irgendwie professioneller =) - aber ich habe mit dieser Methode schon richtig schöne und kräftige Rosen gezogen. Die stehen alle im Garten von meiner Mom und haben sich prächtig entwickelt. Wurzelechte (also nicht veredelte) Rosen sind winterhärter als die verdelten Sorten vom Züchter, da die Schwachstelle - die Veredelungsstelle - ja nicht vorhanden ist.
Allerdings wachsen sie etwas langsamer und sind manchmal nicht so kräftig, da die stark wachsende Unterlage ja fehlt.
Besonders gute Ergebnisse hatte ich mit Kletterrosen (z.B. Jasmina) und historischen Rosen (Botzaris, Maidens Blush).

Achtung: da die Sorten ja geschützt sind, ist die Vermehrung ausschließlich zum privaten Gebrauch gestattet.

Versucht es mal!

Und schreibt mir gern, wie es geklappt hat. Vielleicht schickt ihr auch Fotos von euren neuen Rosen. =)

Viel Erfolg und liebe Grüße!
Eure Lotte

Sonntag, 7. Juli 2019

Rosengarten von David Austin in Albrighton

Weil die Rehe dieses Jahr leider die Knospen von meinen Rosen abgefressen haben und ich euch aber trotzdem gern welche zeigen wollte, musste ich mich auf den Weg nach England machen und dort Rosen fotografieren.

Ich weiß nicht, wer von euch schon das Glück hatte, englische Gärten anschauen zu können - aber für mich waren sie eine Offenbarung.


Für Rosenliebhaber muss eine Gartenreise natürlich in Albrighton bei David Austin Roses - der Heimat der "Englischen Rosen" starten.


David Austin war für mich DER Rosenzüchter der Neuzeit - leider ist er im Dezember letzten Jahres verstorben. Sein Vermächtnis sind die "Englischen Rosen" und natürlich sein Rosengarten, der diverse Auszeichnungen erhalten hat.


Der Garten ist in mehrere Gartenräume aufgeteilt - den Long Garden, den Victorian Walled Garden, den Renaissance Garden, den Lion Garden, den Patio Garden und den Species Garden. Schaut euch einfach mal die Bilder an - ich denke, die sprechen für sich...


Und wenn ihr auch mal dort hin wollt, findet ihr hier die notwendigen Informationen:

https://www.davidaustinroses.com/de/rosengarten-und-gartencenter








Wenn man den Garten gesehen hat,  kann man im angrenzenden Gartencenter gleich noch seine Lieblingssorten mitnehmen - wenn man nicht gerade mit dem Flieger wieder zurück muss. :)


Am liebsten hätte ich gern gleich ein paar Containerrosen mitgenommen - die passten aber leider nicht in den Koffer. Englische Rosen bekommt man natürlich auch in Deutschland - aber nicht unbedingt jede Sorte.


Im Moment ist es aber noch einfach bei David Austin Roses direkt zu bestellen:

https://www.davidaustinroses.com/de/online-einkaufen

Die liefern auch nach Deutschland...


Und nachdem man fast sein ganzes Geld in Pflanzen investiert hat, kann man von den letzten Pfund noch eine typisch englischlische Teestunde im Tea Room genießen - bei Scoones mit Clotted Cream oder anderen englischen Spezialitäten.


Wenn ihr mal genug von Malle habt, fahrt oder fliegt doch mal ein paar Tage nach England - lohnt sich wirklich!

Bis zum nächsten Mal

Eure Lotte